13 REISEBETRÜGEREIEN, DIE MAN VERMEIDEN SOLLTE

Gerade erst wurde ich Opfer einer Betrügerfirma in Kanada. Wir hatten ein Auto für einen Monat geliehen und es ordnungsgemäß wieder zurückgebracht. Später am selben Tag, buchte die Autofirma einen Betrag von 2000 CAD ab, umgerechnet 1300 Euro. Eine Rechnung bekam ich nie. Wofür ist schleierhaft. Meine Bank möchte den Betrag auch nicht zurücknehmen lassen. Nach einer gründlichen Recherche bei Stiftung Warentest, konnte ich in Erfahrung bringen, dass noch Wochen nach der Auslandsreise Mietwagenfirmen Geld vom Kundenkonto abbuchen, ohne Belege und Banken und Sparkassen helfen nicht und verweisen auf die Kaution. Was kann man dagegen tun? Ich als Weltreisende nichts. Aber alle anderen können ihre Kreditkarte erst vor Abreise ins Ausland freischalten, das geht online oder telefonisch beim Kreditkartendienstleister, und sowie man wieder zurück ist, die Karte für Abbuchungen aus dem Ausland wieder sperren lassen.

Reisebetrügereien sind leider häufig und variieren von Land zu Land. Falls du einen Reiseführer dabei hast, werden darin die gängigsten Betrügereien für das jeweilige Land aufgeführt.

Um dir zu helfen, sicher zu reisen, möchte ich dir heute eine Liste von üblichen Reisebetrügereien geben.

Reisebetrügereien zu vermeiden erfordert viel gesunden Menschenverstand und eine Portion Skepsis. Wenn etwas zu schön erscheint, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch so!

Hier sind einige der universelleren Betrügereien, die du vermeiden solltest:

1). Taxifahrer

Dies ist einer der häufigsten Reisebetrügereien. Überhaupt ist der Preis eines Taxis immer überhöht. Ich bekomme schon einen Preis entgegen geschleudert, 10 Euro in Ägypten, 50 Euro in Mexico, da weiß der Fahrer noch nicht mal, wohin ich möchte. Dann wird der Fahrer behaupten, der Taxameter sei kaputt und versuchen, dir einen enormen Preis zu berechnen, der das doppelte oder dreifache übersteigt oder das Taxameter steigt schneller und höher als üblich.

Um diesen Betrug zu vermeiden, erkundige dich zuvor, wie viel eine Fahrt kostet. Ich frage immer das Personal im Hostel oder Hotels, um einen Anhaltspunkt zu haben. Oder schaue auf Uber nach.

Wenn der Taxifahrer versucht, mit mir den Preis auszuhandeln, biete ich ihm den korrekten Tarif an. Wenn er ablehnt, suche ich jemand anderen, der das Taxameter benutzt. Wenn das Taxameter zu schnell steigt, lasse ich das Taxi anhalten und steige aus. Viele Tourismusverbände ermöglichen es, schlechte Taxifahrer zu melden, also merke dir die Identifikationsnummer, wenn du ins Taxi steigst.

Im Zweifelsfall lass dir von dem Personal deiner Unterkunft ein Taxi rufen. Sie wissen, welche Unternehmen seriös sind.

Und steige niemals in ein nicht lizenziertes Taxi ein – egal wie verlockend das Angebot erscheint! Der Fall ausgeraubt zu werden, ist einfach zu groß.

Abzocke am Flughafen in Cancun

In Cancun angekommen, handelten wir einen Preis mit einer Taxifirma am Flughafen aus. Einen Betrag von 30 Euro. Bezahlen sollten wir im Taxi mit Kreditkarte vor der Abfahrt. Der Mitarbeiter tippte 30 Euro in das Kreditkartengerät ein, und dann wechselte die Maschine zu Pesos und der Betrag in Pesos wurde angezeigt. 5550.00 – da ich schon mal in Mexico war, fiel mir auf, das der Betrag viel zu hoch ist. Umgerechnet wären das 300 Euro gewesen! Aus dem Taxi raus, Bus genommen! 

2). Unterkunft wird renoviert

Dies ist ein weiterer Betrug in Verbindung mit Taxifahrern. Bei diesem Betrug wird dir der Fahrer mitteilen, dass dein Hotel oder Hostel überbucht oder sogar geschlossen ist. Das stimmt nicht. Ich meine, du hättest es nicht buchen können, wenn es geschlossen wäre, oder? Einfach ignorieren und darauf bestehen, dorthin zu fahren.

Und obwohl es scheint, als könnte niemand auf diesen Betrug hereinfallen, tun dies Menschen doch. Ich war in vielen Taxis, in denen sie behaupteten, mein Hostel sei seit Monaten geschlossen.

Eine Anmerkung zu Taxis: wir haben unsere Macht zurück. Wir sind nicht mehr hilflos, wir können auf Google Maps die richtige Route sehen, um zu vermeiden, dass der Taxifahrer extra Runden dreht. Wenn er das nicht tut, frage ich nach, was los ist und bestehe darauf, dass er die Route nimmt. (Ich bin einmal aus einem Taxi in Bangkok ausgestiegen, weil er versuchte, mich durch eine längere Route über den Tisch zu ziehen.)

Wenn ich in ein Land reise, in dem ich am Anfang noch keinen Telefonzugang habe, lade ich die Karte auf mein Telefon herunter. Das GPS deines Telefons funktioniert auch ohne Verbindung. Darüber hinaus legen Fahrdienste wie Uber die Verantwortung bei den Fahrern, was die Wahrscheinlichkeit von Betrug erheblich reduziert.

3). Das Muschelspiel

Ich sehe die ganze Zeit wie Menschen darauf hereinfallen und werde es nie verstehen. Es ist so ein alter und offensichtlicher Betrug. Man sieht es sogar in Filmen, um Himmels willen! Sie sehen Leute auf der Straße ein Kartenspiel spielen oder eine Kugel in einer Tasse verstecken, und jemand errät, wo sie ist, und gewinnt Geld. Dann entscheidest du mitzuspielen – und du gewinnst! Du denkst, dass ist großartig, und setzt mehr Geld… und dann verlierst du – und verlierst immer wieder.

4). Polizisten

Auch Polizisten versuchen dich abzuzocken.

In Guatemala und Honduras hielten uns Polizisten auf der Straße an und verlangten, dass wir zwei Warndreiecke im Auto mit uns führen. Wir hatten aber nur ein Warndreieck im Auto. So sollten wir 30 Euro Strafe zahlen, 30 Euro gleich oder 50 Euro später in irgendeinem Büro. Wir hatten kein Bargeld dabei. So erklärten uns die Polizisten das Ganze nochmal, falls wir schwer vom Begriff wären, 30 Euro jetzt oder 50 Euro später. So erklärten wir es ihnen auch noch mal: Wir haben gerade kein Bargeld dabei! Wir durften weiterfahren, ohne etwas bezahlen zu müssen.

Ausfahrt Nigeragua Grenze zu Costa Rica, nahmen sie unser ganzes Auto auseinander. Sie wollten auch Bargeld. Wir hatten aber wirklich keine Lust mehr zu bezahlen. Dann hat ein Polizist unser Frontlicht zerstört, wie im Fernsehen, und hat gesagt: Seht ihr, kaputt. Damit dürft ihr erst weiterfahren, wenn ihr Strafe gezahlt habt. 

5). Kostenlose Armbänder

Bei diesem Betrug, häufig in Europa, ich habe es in Paris gesehen, kommt es häufig vor, dass jemand auf dich zukommt, um kurz zu plaudern, und dir dann ein Armband um das Handgelenk legt oder einen Hut auf deinen Kopf setzt oder die einen kleinen Zweig Rosmarin gibt. Sobald du es am Körper hast, verlangt derjenige natürlich Geld. Wenn du ablehnst, machen sie einen Skandal, in der Hoffnung, dass du ihnen lieber etwas Geld gibst, als dich zu blamieren.

Erlaube niemandem, dir etwas an deinem Körper anzulegen, und sei äußerst vorsichtig, etwas kostenlos anzunehmen, denk daran, nichts ist kostenlos. Wenn du etwas angelegt bekommst, nimm es einfach ab, gib es zurück und bleib dabei bestimmt. Oder winke schon vorher ab, wenn du jemanden auf dich zukommen siehst.

Eine weitere häufige Variation dieses Schemas ist der falsche Mönch. Den Guten gibt es von NYC über Europa bis nach Asien. Der “Mönch” wird dir ein buddhistisches Armband um das Handgelenk legen und dann um eine “Spende” bitten. Echte buddhistische Mönche laufen nicht auf der Straße herum und verkaufen billige Armbänder. Ignoriere daher immer Mönche, die offensichtlich etwas verkaufen wollen.

6). Jemand ruiniert deine Kleidung

Jemand verschüttet etwas auf dich. Die Person entschuldigt sich überschwänglich und bietet an, es zu reinigen, sorgfältig tupft sie den Fleck ab und entschuldigt sich. Während du ganz durcheinander bist, stiehlt die Person allerdings deine Brieftasche. Bis du realisierst, was passiert ist, ist sie längst verschwunden. Dieser Betrug ist in Europa verbreitet. Sei vorsichtig, wenn sich dir Menschen nähern oder in deiner Nähe aufhalten.

Eine weitere Variante davon ist der “Poo Shoe”. Diese Variante ist häufig in Indien anzutreffen. Jemand verspritzt Tierkot auf deinem Schuh, wenn du nicht hinschaust. Wenn du es bemerkst, “helfen” sie dir, jemanden zu finden, der deinen Schuh reinigt (oder sie tun es selbst) und verlangen eine unglaublich hohe Gebühr. Oder du wirst beklaut, während du auf deinen Schuh schaust, um zu sehen, was passiert ist.

Wie auch immer, wenn Kot auf deinem Schuh landet, handelt es sich um einen Scam!

7). Motorroller Scam

Häufig in Asien verbreitet. Du mietest ein Motorrad und erkundest den Tag. Wenn du es zurückbringst, verlangt der Besitzer eine zusätzliche Zahlung für teure Reparaturen, weil er plötzlich einen Schaden gefunden hat. In einigen Fällen hast du möglicherweise deinen Pass als Pfand abgegeben, anstelle einer Kaution “zur einfacheren Abwicklung”. Dann musst du später viel Geld bezahlen, weil jemand deinen Pass als Geisel hält.

Um das zu vermeiden, immer Fotos oder am besten ein Video von dem Motorrad machen, um eventuelle frühere Schäden zu dokumentieren. Geh mit dem Besitzer um das Motorrad herum. Verwende dein eigenes Schloss und stell das Motorrad außer Sichtweite und abseits einer Hauptstraße ab, wenn du es parkst. Manchmal schickt der Besitzer jemanden, um am Motorrad herumzufummeln oder es zu stehlen, damit du bezahlen musst!

8). junge Mädchen

Du triffst sie im Supermarkt oder gehst in eine Bar, wo eine wunderschöne Einheimische auf dich zukommt, um zu plaudern. Du kannst dein Glück kaum fassen. Ihr trinkt etwas zusammen, habt eine gute Unterhaltung und geht zu einer neuen Bar oder einem Club, den sie vorgeschlagen hat. Nach einer wilden Nacht und vielen Drinks verschwindet die Frau jedoch, und du wirst gezwungen, eine große Rechnung zu bezahlen, während einige wirklich große Kerle darauf bestehen, dass du zahlst. Oder noch schlimmer, du wirst abgefüllt und wachst ausgeraubt auf. Oder du nimmst das junge Mädchen mit zu dir und am nächsten Tag, wenn du auf Tour bist, wird in deine Unterkunft eingebrochen und du wirst ausgeraubt.

Eine weitere Sache, auf die man achten sollte, ist, dass wenn attraktive Einheimische alleine an der Bar sitzen, sie vielleicht ‘arbeiten’ (Prostitution). Es ist wichtig, nicht in eine unangenehme Situation zu geraten, in der du die “Chemie” falsch interpretiert hast und es sich in Wirklichkeit um eine geschäftliche Transaktion handelt, für die du bezahlen musst.

Die einfache Lösung dafür ist, misstrauisch gegenüber attraktiven Einheimischen zu sein, die versprechen, dich in den besten Club der Welt zu bringen, dir Getränke zu besorgen oder übermäßig kokett sind – besonders wenn du als Ausländer auffällst. Das Einsteigen in ein Flugzeug hat deine Attraktivität nicht um den Faktor 10 gesteigert. Es ist dein Geldbeutel, auf dem sie scharf sind.

9). Die Attraktion ist gerade geschlossen

Ein freundlicher Einheimischer informiert dich darüber, dass die Attraktion, die du besuchen möchtest, aus verschiedenen Gründen geschlossen ist (religiöse Zeremonie, Feiertag, etc.). Dann führt er dich zu einer anderen Attraktion oder einem Geschäft, wo du dazu gedrängt wirst, etwas zu kaufen oder viel Eintritt zu bezahlen.

Um dies zu vermeiden, gehe zum Haupteingang oder zum Ticketschalter und überzeuge dich selbst. Beachte auch, dass die meisten Attraktionen nicht zum Mittagessen schließen – sie schließen für den Tag. Noch besser ist es, die Öffnungszeiten im Voraus zu überprüfen, damit du weißt , was dich erwartet – Öffnungs- und Schließzeiten sind fast immer online verfügbar.

10). Falsches Rückgeld

Wer kennt es nicht, man kennt sich mit der Währung nicht aus und das nutzen und wissen die Menschen in anderen Ländern und geben dir falsches Rückgeld, oftmals falsche Münzen.

Um nicht über den Tisch gezogen zu werden, zähle dein Wechselgeld jedes Mal sorgfältig nach und mache dich mit der Währung vertraut.

11). ATM – Scam

Am besten nur die Geldautomaten innerhalb einer Bank benutzen. Denn manchmal haben die Geldautomaten eine extra Hülle drauf, und wenn du versuchst Geld abzuheben, stehlen sie deine Kreditkarteninformationen. Das ist mir in Bali passiert. Gott sei Dank hat meine Bank es sofort gemerkt und die Karte gesperrt.
Auch habe ich gehört, dass manchmal ein “hilfreicher” Einheimischer auf einem zukommt, um zu helfen und die Geldautomatengebühr zu vermeiden. Tatsächlich verwendet er jedoch ein Kartenlesegerät, um deine Kreditkarteninformationen zu stehlen. Oft gibt es eine zweite Person in der Schlange, die vorgibt, ein Kunde zu sein und den “hilfreichen” Ratschlägen zustimmt.

Um dies zu vermeiden, verwende immer die Geldautomaten in einer Bankfiliale.

12). Fake-Petitionen

Du bist an einer beliebten Touristenattraktion, und eine Frau oder ein Kind (oft als taub oder Student getarnt) wird versuchen, dich dazu zu bringen, eine Petition zu unterschreiben. Du verstehst nicht, was sie sagen, und unterschreibst die Petition. Nun verlangt man jedoch eine Bargeldspende. Im besten Fall bist du um etwas Geld ärmer; im schlimmsten Fall wirst du beim Streit ausgeraubt.

13). Kinder oder Bettler

Dieser Betrug ist so ziemlich überall anzutreffen. In der Regel wird eine verletzte Person oder ein kleines Kind (manchmal mit ihrer Mutter) auf dich zukommen und um Geld bitten. Das Kind ist nicht verletzt, man hat es nur so aussehen lassen, um an dein Geld zu kommen. Und manchmal wartet ein Komplize in der Nähe, um zu sehen, wo du deine Brieftasche aufbewahrst, um dich später beklauen können. Ich habe immer etwas Kleingeld in einer Tasche, um es jemanden zu geben und das andere Geld woanders. Meine Geldbörse zeige ich nie, was man nicht sieht, kann man nicht klauen.


Mein neustes Buch: 13 Jahre Weltreise aus Versehen

Eigentlich wollte Ricarda Peter nur nach Kanada auswandern, um dort ein neues Leben zu beginnen. Aber plötzlich fand sie sich im Dschungel von Panama wieder. Auf der Flucht vor Drogendealern in den Bahamas, In der Wüste von Oman. Im Outback von Australien, im Mopedchaos in Asien, auf Safari in Afrika und bevor sie wusste, was überhaupt los ist, hatte sie die Welt bereist!
13 Jahre Weltreise..

ISBN: 978-3-948757-08-3

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