Von San Pedro de Atacama nach Salta


Die 10-Stunden-Busfahrt Fahrt von San Pedro de Atacama in Chile, über die Anden, nach Salta im Norden Argentiniens, verspricht atemberaubend zu werden. Die Luxusausführung, die mir aus Peru bekannt ist, zweistöckig, mit Liegesitzen bis zu 180 Grad, eigenem Fernseher, Lunch und Decken für die Nacht, hat sich in eine etwas abgeschwächte Version verwandelt. Schon noch Liegesitze aber nur wenig ausklappbar, keine Decken und nur noch ein Fernsehbildschirm für alle zusammen. Anstatt Lunch gibt es einen Keks und Kaffee im Teebeutel.

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Kaffee im Teebeutel

Traumhafte Aussicht

Der Ausblick ist atemberaubend, kurvige Bergstrecken mit einer spektakulären Aussicht. Mondlandschaften. Mehrfarbige Felswände. Riesige Vulkane. Dunkelblaue Lagunen. Üppige Oasen und hoch aufragende Sanddünen. Wir fahren die Anden hoch und bekommen einem atemberaubenden Ausblick auf den Atacama Salzsee (den Salar de Atacama) und den Vulkan Licancabur.
Der inaktive Vulkan ist auch als “Berg des Volkes” bekannt und 5920 m hoch. Er liegt auf der Grenze zwischen Bolivien und Chile, nahe der Laguna Verde und überragt die Atacamawüste.

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Die Landschaft ändert sich erneut

Weiter geht es durch eine Hochebene, 4000 m hoch, Steine, Sand und stachlige Sträucher sind umgeben von den braunroten Gipfeln der Anden. 4.500 m hoch. Die Luft wird knapp und die Landschaft immer bizarrer. Atemberaubende Lagunen zeigen sich. Sie sind alle in verschiedenen Farben, einige grüne, teilweise blaue, andere mit weißen Rändern.

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Der Jama-Pass

Eine weitere Reihe von Bergen präsentiert sich. Der Atem wird schwer, der Kopf pocht. Es geht noch höher. Die Landschaft verändert sich erneut – wir erreichen den Paso de Jama (Jama-Pass) in Argentinien. 5000 m hoch. Die Grenze zwischen Chile und Argentinien. Mitten im Nirgendwo. Der Kopf dreht sich. Aussteigen. Stempel holen. Einsteigen. Kaffee und Schokoladenkeks bekommen. Stempel bewundern. Keks essen. Weiterfahren.

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Die Kakteen

Durch eine öde Ebene gelangen wir zu dem “Salar Grande”, einem riesigen Salzsee, der vollständig ausgetrocknet ist und mir, wie ein herrliches Kunstwerk erscheint. Hier wird in mühseliger Arbeit Salz abgebaut. Als Behausung der Arbeiter dienen einfache Lehmhütten, die der kargen und einsamen Landschaft zu trotzen versuchen. Einfach aber schön.
Kilometerlang geht es an einem Bergkamm entlang. Die Fahrt auf der 4m breiten Straße in unendlich erscheinenden Kurven macht schwindelig – die Aussicht auf die umliegenden Berge und das Altiplano, sind einfach atemberaubend. Unmengen von Kakteen. Wundervolle farbenprächtige Felsen. Kleine Bauernhütten.

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Es beginnt zu regnen. Dieses Phänomen habe ich lange nicht mehr erlebt. Zu gern würde ich den Bus verlassen und den Regen auf meiner Haut spüren.
45 Minuten später sind wir in San Salvador de Jujuy, die Hauptstadt der nördlichsten Provinz Argentiniens. Eine große, nicht sehr schöne Stadt.
Nur noch eine Stunde bis nach Salta. Die Landschaft verändert sich erneut dramatisch und verwandelt sich in nebelwaldartige Vegetation. Es ist grün und einladend, die Berge sind bedeckt mit Bäumen und Palmen. Ein großer Unterschied zu der trockenen, unwirtlichen Atacama-Wüste. Meine Atmung geht wieder normal. Das Pochen in meinem Kopf ist verschwunden. Dann sind wir da.
In Salta, Argentinien.

Fazit: Die Bus-Reise war, die wohl spektakulärste die ich erleben durfte. Die dramatischen Veränderungen in der Landschaft waren beeindruckend.


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